Samstag, 17. Juni 2017

Samstag: Schlussendlich endet jede Reise mit Zac Brown!

Die Abfahrtszeit wurde auf 9 Uhr festgelegt, damit jeder seinen Morgen individuell gestalten konnte. Gerd und Simone haben ihren wohl verdienten Schlaf voll ausgekostet, während Christof und Eva einen Morgenspaziergang machten, um beim Frühstück ohne schlechtes Gewissen wieder voll zuschlagen zu können.



Unsere erste Station führte uns nach Bath. Die Stadt, die aufgrund der Römerbäder bekannt wurde, entpuppte sich als sehr sehenswerte Kleinstadt. Hier trennten wir uns wieder: Gerd & Christof machten die Führung durch die Römerbäder, die einzigen in GB, die vor rund 2000 Jahren erbaut, aber dann in Vergessenheit gerieten und überbaut wurden. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie wieder freigelegt und im neoklassizistischen Baustil wieder eingefasst. Die derzeit freigelegten Römerbauten umfassen ca. ein Fußballfeld und verlaufen teilweise unter den heutigen Straßen. Ein weitaus größerer Teil wartet noch auf seine Wiederentdekung. Während die Herren also unter den Straßen wandelten wollten Simone und Eva die Stadt oberirdisch zu Fuß erkundeten. Von der Bath Abbey ging es weiter zur Pulteny Bridge und von dort über die Gay Street, den Victorias Park zum Royal Cresent. Aufgrund einer bevorstehenden Hochzeit war ein großes Partyzelt aufgebaut, was unser Panoramafoto natürlich nur aufwertete. Während wir an Informationen über das Royal Cresent gelangten, wurden wir als Grazer erkannt und angesprochen. Natürlich wollten wir auch die Wirtschaft in Bath ein bisschen ankurbeln und da es sich um den Tag der verlorenen kurzen Hose handelte, musste ein Zwischenshop im Gap eingelegt werden. Es darf erwähnt werden, dass es 28 Grad hatte und eine Jean einfach zu heiß war. Danach trafen wir uns wieder.
Version der Frauen:
Zum vereinbarten Treffpunkt um 11.15 Uhr kamen wir nur 2 Minuten zu spät, die sich jedoch schlussendlich als 17 minütige Verspätung herausstellte. Diese Kommunikation zwischen Männern und Frauen...immer ein Rätsel! 
Version der Männer: 
Nachdem wir dreimal den gemeinsamen Treffpunkt und die Zeit ausgemacht hatten (... genau hier, wo wir stehen in genau einer Stunde, also 11:00 Uhr) standen wir ab 10:59 genau dort in der Sonne und erwarteten - anfangs noch freudig - unsere Damen. Um 11:20 waren sie dann auch wirklich da!

Gemeinsam sahen wir uns noch die Abbey und Pulteny Bridge an. Bei diesen Temperaturen hieß es nun aber: ab ans Meer!






Somit machten wir uns auf in den Süden. Über kleine Straßen hügelige Landschaften kamen wir an vielen Wäldern, Schafen, Pferden, verlorenen Omis und Kornquadraten (sahen aus Kornkreise, waren aber keine) vorbei. Unser erster Küsten-Stopp ging direkt ins Gefängnis. Nein, wir wollten niemanden besuchen, wir wollten nur den Ausblick auf die Bucht genießen, wo die Wassersportarten bei Olympia 2012 stattfanden. Zwischen 1 und 20 geschätzten Kilometern sahen wir auch schon unser nächstes Ziel: Dumbledore, besser bekannt als Durdle Door an der Jurassic Coast. Wir fuhren die 14 km - so gut es ging - der Küste entlang. Hier hatten wir, angeregt durch die Vitamin-Präperat-Werbung auf dem lokalen Bus vor uns, genügend Zeit, um herauszufinden, wo die Unterschiede zwischen England, UK, GB und dem Commonwealth liegen. Für alle die es nicht wissen: von GB spricht man, wenn es sich um Wales, Schottland und England handelt. Kommt Nordirland dazu, so redet man von UK und der Commonwealth ist dann richtig kompliziert.
Wie viele andere hunderte Touristen/Einheimische trafen wir bei Durdle Door ein und erhöhten unsere Schrittzahl enorm. Mit bestausgestatteten Schuhwerk (Flip-Flops und Crocs) ging es im Convoi den Hügel (für viele Engländer auch schon ein Berg) hinunter zum Strand. Leider waren die Badesachen im Auto, darum durften sich nur unsere Beine über die die 16 Grad warme/kalte Erfrischung der Celtic Sea erfreuen. 




Pünktlich um 16:30 starteten wir die letzte Autoetappe über die von uns sogenannte "Roundabout Street", weil hier das Verhältnis zwischen Straßenkilometern und Kreisverkehren bei genau 1 liegt und als Bonus gibt es alle 10 Meilen einen Doppelkreisverkehr. Sehr beliebt sind hier auch die sogenannten "Sinnloskreisverkehre", die einfach einmal im Kreis fahren, ohne dass eine weitere Straße hinzukommt. Überhaupt müsste man hier seinen Kindern die Ausbildung zum Straßenschildermaler näherbringen, denn die Inselbewohner lieben eine große Anzahl von Hinweisschildern. Einen "Schlenkerer", den ein unerfahrener L17 Schüler bei der ersten Ausfahrt mit der 5ten nimmt, wird hier mit 3 Ankündigungen und dann 30 Pfeilen regelrecht eingezäunt.
Eine ebene und gerade Straße wird sicherheitshalber mit "Achtung - Schleudergefahr" versehen, weil sich sonst die Straße wohl benachteiligt fühlt.
Ungeachtet dieser verzweifelten Versuche uns Rechtsfahrer zu irritieren, schlossen wir die xxxxx gefahrenen Meilen mit lediglich einer zusätzlichen Ehrenrunde ab. 


Die Autorückgabe am belebten Flughafen von Southampton war schon kurz vor 19:00 Uhr nicht mehr ganz so einfach, aber der Hunger und Durst motivierte uns, das rasch hinter uns zu bringen und endlich in die Innenstadt für ein kräftiges Abendessen zu kommen.
Eigentlich wollten wir ein Pub in der Innenstadt aufsuchen, aber ein paar Busstationen davor überkam uns der Hunger und die Intuition und wir kehrten im Sadler's BBQ und Westernsaloon ein. Ein Volltreffer: Nicht nur, dass schon beim Eintreffen die neue CD von Zac Brown gespielt wurde, auch für uns unentschlossene Biertrinker machte der Barkeeper einfach eine Bier und Ciderverkostung. Das Essen war ausgezeichnet, wenn auch etwas wenig (für eine ganze Fußballmannschaft halt).
Schließlich begann um 21:00 Uhr noch eine Liveband mit Countryliedern und eigenen Versionen von z.B. Coldplay! Wie für uns gemacht halt.
Über den Rest des Abends gibt's hier keine schriftlichen Aufzeichnungen und nur halbwegs seriöse Fotos. Bevor der Abend aber völlig entglitt, machten uns die Engländer wieder einen Strich durch die Rechnung und fingen an ab 23:00 die Stühle auf die Tische zu stellen. Wir haben also wieder mal Sperrstunde gemacht. Mit dem UBER Taxi nach Hause und nach einem kurzen Schlummerdrink in die Federn.