Samstag, 30. April 2016

Vom kleinsten Park in den größten Bundesstaat

Portland - Seattle - Anchorage

Es wird mysteriös. Schon zum zweiten mal auf unserer Reise läutet im "jordanischen Zimmer" ein Wecker ohne ersichtlichen Grund um eine Stunde zu früh. Geholfen hat es eh nicht - also geht's kurz nach Acht zur Eroberung von Portland Downtown Richtung Willamette River und danach zur kleinsten Sensation auf der Reise.






Der offiziell "kleinste Park der Welt" auf einer Verkehrsinsel zwischen zwei Straßen ließ uns für einige wenige Sekunden sprachlos zurück. 



Um wieder zu Kräften zu kommen folgten wir auch heute der Empfehlung von Rezeptionistin Mercy und besuchten "Mothers Bistro". 
Eine sehr großes Frühstückslokal, aber eingerichtet mit Liebe und dem Charme einer Großmutterwohnung. Der "american coffee" war zwar durchsichtig bis zum Tassenboden, dafür war das Omlette of the Day ein Gedicht. Speck, Spinat, Zwiebel, Schimmelkäse, Kartoffel und getoastetes Sesambrot mit Schlagobers statt Butter und einem Kaloriengehalt um eine mittlere Kleinstadt damit durch den Winter zu bringen. 
Außerdem hängt an jeder Wand ein Plakat, T-Shirt oder Spruchkarte, die uns auffordert unsere Mütter zu achten, ehren und sie öfters anzurufen. Hier nun an alle unsere Mütter; wir achten und ehren euch, aber im Moment haben wir leider kein Telefonnetz.





Es war nun Zeit Portland lebe wohl zu sagen und der Himmel hielt sich auch nicht zurück und lies seinen Tränen freien Lauf. 


Kaum über den Columbia River und damit wieder in Washington klarte das Wetter auf und unsere Stimmung schwenkte vom Drive- in den Shopping Modus. Nächstes Ziel, ein Target ( und somit 2 Dollar in die Wortspielkasse). Eva's 8 Liter Sommerspritzerspender wird sicher so manchen Terrassenbesucher in Zukunft Freude bereiten und den Zollbeamten in den nächsten Tagen ein Kopfschütteln abverlangen. 
Inzwischen hat es sich bewahrheitet; wer auch immer auf der 3. Bank im Auto sitzt, schläft sofort ein. Zumindest ist das besser, als wenn das vorne/links so wäre.

Bei der Rückgabe von unserem Auto (900 km Fahrleistung in den letzten 3 Tagen) gab es als Bonus von Alamo noch ein iPad mini als "Geschenk" dazu. Weiterführende Erklärungen gibt es bei Eva.
Unser Flug nach Anchorage war brettelebenvoll - und war eigentlich ein Therapieflug für uns. Alle 5 haben einen Mittelsitz verteilt im ganzen Flieger zwischen 2 Fremden ergattert und nach 3 1/2 Stunden weiß man wieder, was man an der Reisegruppe eigentlich hat.


Simone mit der Kärntner Abordnung, erweitert um einen ukrainischen Fahrer alias Freund von Simone,  empfing uns am Flughafen. André hatte anscheinend Schwierigkeiten seinen vor 5 Minuten geparkten Wagen (eigentlich der größte Pick-Up den es gibt) wieder zu finden. Durch einen engagierten Fahrstil holten wir die verlorene Zeit des Autosuchens wieder auf. 



Nach der Wiedersehensfreude mit Marie Sophie erkannten wir, dass selbst in der kleinsten Hütte Platz war, aber der Gedanke an den morgendlichen Badeplan für 9 Personen lies uns dann doch ein Hotel in Downtown buchen. Zu blöd, dass das Hotel direkt neben diverser Bars ist. Vorbei an Avenue Bar gings noch in Hardrock Café auf ein kleines Abendessen. Es kam wies kommen musste, wir sorgten wieder mal für die Speerstunde. Das nun wirklich letzte Bier aus dem Walk-In-Beer-Cooler wurde vor dem Schlafengehen getrunken. Gute Nacht!

Donnerstag, 28. April 2016

Oregon - Grün wie Oregano

Seaside – Mount Hood – Columbia River Gorge – Portland
Neuer Tag – neue Frische! Auch wenn der Jetlag mit der extremen Müdigkeit des Vortages leicht nach hinten verdrängt wurde, waren einige von uns schon sehr früh munter. Ideal um das malerische Sommerurlaubs-Örtchen Seaside zu erkunden. 




Um 8 Uhr früh ging es ohne Frühstück los in Richtung Portland. Die Straße, die teilweise Meilenweit nur geradeaus ging, führte uns durch malerische Wälder mit gewaltig hohen, und vor allem sehr sehr sehr vielen, Bäumen. 


Bei Frühstück und gratis WLan bei Starbucks wurden die weiteren Pläne  für den heutigen Tag geschmiedet, sowie das Hotelzimmer für die Nacht ersteigert. Erfolgreich und gut gestärkt ging’s quer durch Downtown Portland in Richtung Südosten zum 3425 m hohen Mount Hood. Mount Hood zeigte sich heute besonders schüchtern und verhüllten Seite. Seine (g)raue Seite zeigte er uns gleich am Anfang, als er uns sogar einen großen Stein in den Weg legte. Das wäre wohl Tanjas größter Souvenir-Stein in der Sammlung gewesen, doch dafür müsste Alex noch viele Burger mit Bier verdrücken, um den Stein in die Wohnung zu bringen. Aber nachdem wir den Berg ausgiebigst umfahren haben, eröffnete er extra für uns die Spitze für ein Foto. 



Entlang des Columbia Rivers ging es wieder in Richtung Westen. Durch das Rauschen des Horsetail Falls wurden einige Mitreisende inspiriert und setzten ihren eigenen Wasserfall in den Zauberwald. Erleichtert ging es weiter zum größeren Multnanomah Wasserfall. In zwei bzw. für mutige Besucher auch drei Stufen stürzt das Wasser insgesamt 200m hohe in die Tiefe. Vorbei am Wakeeba Fall ging es über kurvige Strecken und Skateboard-Gegenverkehr weiter zum Vista Point, wo sich uns ein atemberaubender Ausblick über die Columbia River Gorge bot. Begleitet vom Portlander-Berufsverkehr ging es auf schnellsten Wege zur Lloyds Shoppingmall. Nach anfänglichen Kauf-Desinteresse kam es doch zum Shoppingwahn und wir verließen die Mall mit vielen Tüten (btw. In Oregon ist seit 2014 Cannabis legalisiert). 












Eingecheckt wurde im Marriot Downtown City Hotel, gleich neben dem Street Food Market und der größten Buchhandlung der Welt – Powell’s Books. 



Die hübsche, sympathische und liebenswerte Mercy von der Rezeption gab uns tolle Tipps für unsere Abendgestaltung, wobei wir außer „Brewery, Brewery und Brewery“ nichts verstanden haben. Aus diesem Grunde folgten wir dieser Empfehlung und gingen in eine Brewery auf Beer, Burger, Rips und Fudge! Leider geil!



Da der jetlag sich aber doch ein wenig bemerkbar macht, genossen wir noch einen Teil des  großzügigen Vorrats aus dem „Walk-Inn beer cooler“ und fielen schließlich bald ins Bett....

Update: das verkleinerte Redaktionsteam machte dann doch noch Sperrstunde an der Marriott-Bar. Cheers!


Update vom Update: nachdem auch der Barkeeper seine wohlverdiente Bettruhe angetreten hat, versorgen wir uns nach wie vor selbständig mit den Restbeständen des Walk-In-Beer-Coolers. Wär ja schade um das gute Zeugs ;)


Mittwoch, 27. April 2016

Die Gruppe aus Wien

Wenn "die 4 da" sich auf den Weg machen, ist immer alles anders. Diesesmal sind wir nämlich zu fünft.  Doch alles von Anfang an.
Geplant war, dass wir 3, Gerd, Christof & Eva, von Graz aus uns in Frankfurt mit Tanja & Alex treffen, um den Urlaub gemeinsam in der Dinerslounge zu begießen. Der spontane Streikaufruf des Bodenpersonals ermöglichte es uns, die Jetleg-Belastung schon einen Tag früher erfahren zu können. Denn nach 2,5 Stunden Stunden Schlaf schellten schon mitten in der Nacht die Wecker im Lambergweg. Um 3 Uhr ging es mit dem Auto frisch und munter nach Wien.
Dort wurden wir schon vom Begrüßungskommitee Alex und Tanja freudig erwartet. Und so ging der Urlaub gemeinsam los. Selbst das anwesende Bodenpersonal schien sich dem Streik anzuschließen und die Umbuchung des geänderten Rückflugs am Austrian-Schalter für den Lufthansaflug wurde zur unlösbaren Aufgabe. Bei der Boardingcard-Kontrolle funktionierten die 3 "Grazer"-Tickets nicht, deshalb wies uns der freundliche Beamte bei der Business Class durch. Nachdem wir hier schon als Gruppe auftraten, konnten auch Alex & Tanja den verkürzten Security-Check mitmachen.
Wie schon zu erwarten war, konnten wir auch beim Boarding nicht durch die automatische Schranke, dafür lies uns eine nette Stewardess über den Seiteneingang hinein & machte ein Foto mit bzw. von uns.


Im nicht allzuvollen Flieger gings nun endlich los nach Frankfurt. Nach einem kurzen Flug brachte das Follow-me-car unseren Flieger an das letzte Eck des Flughafen, weswegen wir eine lange Bustour bis zum Terminal zurücklegten. Wir sahen das positiv, denn in Wien bezahlt man für so eine Führung ;-)
Um die neu erworbene und extra mit Autoabschleppgebühr belastete Dinersclub-Kreditkarte von Alex einweihen zu können, und um endlich mit einem kleinen Bierchen auf den Urlaub anstoßen zu können, ging es auf die Suche nach der Lounge. Beim Lufthansa Customer Servive, die unseren Rückflug auf Wien problemlos umgebucht haben, wurden wir freundlich darauf hingewiesen, nicht in die Lounge zu gehen, da sich diese außerhalb des Securitychecks befand und wir bei verlassen um 9 Uhr es nicht rechtzeitig zu unserem 11 Uhr Flug schaffen würden. Das Bodenpersonal streikte ja. Somit beschlossen wir, gleich zu unserem Gate Z66 zu gehen, was uns 5 ungefähr 15x per SMS mitgeteilt wurde (kleine Info am Rande: auf den gecancelten Flug Graz-Frankfurt wurden wir über Facebook aufmerksam und nicht von der Airline in Kenntnis gesetzte). Aber wenigstens wussten wir 200%ig zu welchem Gate wir gehen mussten.
Naja, bei diesen Massen an Leuten und den ganzen stornierten Flügen hätten wir auch ohne dem Info-SMS unseren Weg gefunden. Den im Vergleich zu dem was hier los war ist die Sonntagsmesse ein Großevent! 


Statt dem Einstandsbierchen in der Lounge gab's dann ein kleines feines McMenü. Nach kurzer Lagebesprechung und kalorienreicher Stärkung machten wir uns auf den Weg zum Boarding. Da uns die Stewardessen des New York-Fluges abwerben wollten, wussten wir, dass heute im Flieger auch nicht allzuviel los sein wird. Bestätigt wurde diese Vermutung dadurch, dass uns die Stewardessen mit den Worten "Sie sind sicher die Gruppe aus Wien" empfing. Wer kann behaupten, schon ohne irgendwelche Skandale im Vorfeld erkannt zu werden? Im Flieger trennten wir uns von Gerd, der sich wieder in der Premium Economy einen besseren Platz leistete. Wobei die anderen 4 wahrscheinlich mehr Platz hatten, denn der Flieger im hinteren Bereich war so gut wie leer (17% 25 Belegte Sitzplätze von 142! Quelle C.P.). Ideal um sich 4 Sitze zu schnappen und um ein bisschen vorzuschlafen. Das Reise-Programm und unsere "auf eines sind wir immer noch gegangen-Einstellung" wird es uns auf dieser Reise wohl nicht so leicht machen, immer voll ausgeschlafen zu sein. 




Auch die Einreise gestalltete sich sehr unkompliziert und wir wurden in Rekordzeit durchgeschläust. Noch schnell einen Minivan geschnappt und weiter gings Richtung Süden.


Erster Halt, ein Supermarkt in Olympia. Da wir anscheinend etwas plan- und hilflos wirkten, erkannte der Fillialleiter den Ernst der Lage, und erklärte es als Chefsache uns die lagernden Biersorten zu erklären was auch noch mit einer Führung in den "Walk-In Beercooler" endete. 




Voll bepackt mit schönen Sachen ging es über die Coastroad durch Austernhauptstädte und viel Natur weiter über die Astoria Megler Bridge (6 km lang) zum Coxcomb Hill. Die Astoria Säule, 40 Meter hoch, mit ihrer über 165 Stufen "leicht" erreichbare Aussichtsplattform, schenkte uns die ersten wunderschönen Rundumblicke in der Umgebung. Außen ist die Säulen nach dem Vorbild der Trajan Säulen in Rom mit einem Bildband der Eroberung des Westens durch Lewis und Clark dargestellt. Das letzte Bild ist jedoch noch nicht vollendet, gerüchteweise wird ein Bild von uns dort verewigt. 








Von dort aus machten wir uns auf den Weg zum Ecola Viewpoint wo wir eine spektakuläre Aussicht genießen durften und sich noch viele Elchinnen zu uns gesellten. Nachdem alle Selfies, neue Hintergrund Bilder und Profilfotos geschossen wurden, genossen wir noch das eine oder andere wohl verdiente Bud. 







Kurz vor Sonnenuntergang ging es noch ab an den Strand. Es wurde wie wild fotografiert, gepost und die spektakuläre Farbenvielfalt am Himmel genossen. Mit Glücksgefühlen im Herzen und einem nassen Schuh, ja die Flut kommt oft doch sehr überraschend, verliesen wir den Strand und machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft in Seaside. Gemütlich endete unser erster sehr schöner aber auch sehr sehr langer Tag bei einem perfekt gegrillten, nicht sehr kalorienarm aber was solls, Burger.