Mittwoch, 11. Mai 2016

...und dann kam Holly

Für uns hieß es heute Koffer packen und Abschied nehmen von West Yellowstone. Heute war für uns ein entspannter Tag. Das einzige was fix geplant war, war die Rückreise bis nach Idaho Falls. Dementsprechend trafen wir uns sehr ausgeschlafen auf ein ausreichendes Frühstück im örtlichen Dinner, der uns schon am letzten Abend Quartier gegeben hat. Leider stand dieser Morgen unter keinem guten Stern. Eva und Tanja hat es gesundheitlich erwischt. Recherchen bei Eva ergaben das dies wahrscheinlich mit dem fernbleiben beim gestrigen Gute Nacht Bier zu tun hatte, bei Tanja tappt das FBI noch im dunklen. Bei Pancakes, Omlettes und relativ guten Kaffee wurde eifrigst beraten was wir nun tun sollen ohne die eigentlichen Wünsche der angeschlagenen zu kennen. Nachdem mit allen Beteiligten die Situation analysiert wurde packten wir unser Zeug und machten uns auf die Reise nach Idaho Falls. 



Nach knapp zwei Stunden lockerer und ruhiger Fahrt erreichten wir unser Hotel. Da wir erst um 15 Uhr Check in Zeit hatten, haben wir gehofft das sie schon ein Zimmer für unsere Kranken frei hatten. Leider kam dann unsere unsympathischste Rezeptionistin Holly. Bei unserer Vorhut wäre es noch möglich gewesen ein Zimmer zu bekommen, aber als sie alle von uns sah war nichts mehr möglich, wohlwissend das ihr Dienst um 15 Uhr schon längst beendet sein wird. Dadurch wurden wir gezwungen den relativ günstigen Steuersatz im Shoppingcenter auszunutzen und wir durften miterleben wie schwierig es sein kann, einen quasi Erlagschein, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten einzuzahlen. Nach Bank,Bank, Post und einem kurzen Snack bei einer mexikanischen Fast Food Kette durften wir dann endlich unsere Zimmer beziehen. Nach einem kurzen Nachmittagsschläfchen genoss ein Teil von uns den hauseigenen SPA Bereich und gönnten unseren von der Reise schon sehr erschöpften Körper, seit Lake Loiuse noch härter in Burgerform gebracht, ein paar Stunden im Whirlpool und schwitzten in der Sauna, während Eva schon Seattle entgegen"fieberte". Danach ging es noch zum Abendessen, wo wir unser wohlverdientes Steak genossen. Auf den Weg dorthin warfen Heute machten wir uns dann früher auf den Weg ins Bett damit wir morgen früh nach Salt Lake City aufbrechen können.









Als die Tiere den Wald verließen

Pünktlich um 08:00 ging es los. Bewaffnet mit einem Becher warmen Wasser, das uns als Kaffee verkauft wurde, und dem weißen Monster als Gefährt geht es wieder Richtung Osten in den Nationalpark. Den ersten Teil der Strecke kennen wir ja schon und auch die Bison- und Maultierhirschherden stehen an den wohlvertrauten Plätzen. An der Madison Abzweigung geht es Richtung Norden zu den Mammoth Hot Spring Terrassen. Gerade als wir aussteigen, fängt es an zu regnen und uns bleibt nichts anderes übrig, als in ein unerwartet schönes Hotel und dessen Frühstücksraum zu flüchten. Dort plündern wir erst einmal das Frühstücksbüffet und müssen dabei feststellen, dass eine volle Portion Blueberry Pancakes für einen Normaleuropäer einfach zu viel ist. Trotzdem essen wir alles brav auf und als Belohnung kommt auch sofort die Sonne wieder heraus und ermöglicht uns eine ausgiebige Wanderung über die Kalkterrassen, Schlammgeysire und heiße Quellen.









Danach geht es Richtung Osten zu den Tower Roosevelt Falls, vorwiegend weil der nette Herr an der Tankstelle uns dort Bärenmütter mit Zwillingen und Drillingen versprochen hat. Viel wahrscheinlicher aber ist, dass er einfach noch länger mit Simone quatschen wollte, denn die Bären zeigen sich heute von der besonders schüchternen Seite und winken nur unscheinbar hinter den Baumstämmen hervor. 
Zwei Tierarten kommen im Nationalpark allerdings häufig vor. Einmal sind es die Bisons mit ihrem dunkelbraunen Fell, sowohl als Einzeltier als auch in großen Herden mit Jungtieren, und andererseits die gar nicht schüchternen und manchmal sogar als aufdringlich empfundenen, im Frühjahr an ihrer gelben Färbung leicht zu erkennenden, Chinesen. Diese treten eigentlich nur in Großgruppen auf nehmen die besten Fotoplätze weg und wenn es Ihnen zu lange dauert, fahren sie schon mal mit dem Bus durch die Bissonherde um Zeit zu sparen. 
Wir hingegen halten den von den Rangern vorgeschriebenen Mindestabstand von 3 Fuß (oder hätten es doch 30 Meter sein sollen?) ein und machen auch nur eine Mindestanzahl von 500 Fotos. 




Weiter geht es zu den Twin Falls und den Grand Canyon vom Yellowstone. Man merkt, dass hier der Winter noch immer nicht ganz vorbei ist, denn manche Straßen und Gehwege sind auch Mitte Mai noch immer nicht geöffnet. So müssen wir den Lower Falls mit einem gebührenden Abstand unsere Aufwartung machen. Die Wasserfälle, aber auch der Canyon büßen dabei aber nichts von ihrer Faszination ein und wir machten auch zwei, drei Fotos.







Am Rückweg kommen wir am Norris Bassin vorbei. Eine Ansammlung von türkisfarbigen Teichen, gelb-roten Bächen und gleich am Eingang einem Geysir, der ständig große Mengen an Dampf rausbläst. Hier ist auch die Heimat vom Steamboat Geysir, der Geysir mit der höchsten Fontäne - zwischen 90 und 110 Meter hoch. Die Abstände zwischen zwei Ausbrüchen schwankt zwischen 4 Tagen und 41 Jahren. Nach kurzer Beratschlagung brechen wir den Beobachtungsposten aber ab und fahren weiter Richtung Süden. 




Ein weiterer Höhepunkt ist der Prismatic Lake und die diversen Quellen und Teiche in dessen Umgebung. Der See hat durch verschiedene Bakterien und Mineralien die unterschiedlichsten Farben. Uns erwartet aber ein ganz besonderes Spektakel. Das vorhergesagte Schlecht-/Regenwetter hat uns bis jetzt Sonnenschein gebracht, aber nun kommt die kalte Luft im Park an. Dadurch werden die Seen in eine gewaltige Dampf/Dunst Wolke gehüllt, so dass man oft nicht die Hand vor den Augen sieht. Wenn der Wind aber von der richtigen Richtung weht, bekommt man spektakuläre Bilder als Geschenk. Wir wären dabei fast vom Holzweg abgekommen, aber dank der hunderten Chinesen rechts und links von uns war das kein Problem.







Nach einem letzten Besuch beim Old Faithfull kam langsam Müdigkeit und Hunger auf. Erst jetzt wurde uns so richtig bewußt, dass wir uns die ganze Zeit in rund 2500 Meter Höhe befanden. 
Die Wettervorhersage hat uns für Dienstag einen Schlechtwetter- und Regentag angesagt und für Mittwoch sogar Schneefall. Bekommen haben wir das schönste Fotowetter (inklusive Wolken für die Fotos für Martin) und Temperaturen, um kurzärmlig zu gehen. Also fuhren wir wieder Richtung Hotel und dann begann es zu schneien!
Zum Abendessen ging es ins Outpost Restaurant und es wurde neben Steak auch eine größere Menge an Bisonburger bestellt. Alex und Gerd nahmen noch bei einem Qualitätssicherungstest teil und bekamen im Rahmen einer Feldstudie auch noch einen Bisonburger Refill.
Zu guter letzt gab es für Eva noch ein Neocitran und für den Rest der Bande Bud light lime, Budweiser und PBR. Simone zahlt die zwei Runden direkt aus dem sprichwörtlichen Sparstrumpf und heute überlassen wir es den örtlichen Cowboys, die Stadt zuzusperren.
23:00 Licht aus - gute Nacht!