Voll gegessen, ganz ohne Navi und nur mit einem kleinen Umweg ging es zurück zur Primrose Road, wo unser Patient auf uns wartete. Da sich dieser aber noch im Komaschlaf befand, buchten wir noch ein Zimmer für den Abend. Merkwürdigerweise hatte weder Gerds noch Evas Handy einen Empfang, weswegen Simone für uns im Hotel anrief und die Verhandlungen im gefälligen Bristol Englisch führte. Zufälle gibt's!
Ein elefantenähnliches Geräusch lies uns aufhorchen - das war ein Lebenszeichen von Christof. Die Worte "man bringe mir den Spritzwein" liesen uns annehmen, dass die Medikamente ihre Wirkung voll und ganz erzielt hatten.
Somit starteten wir los in Richtung Salisbury, wo uns die Cathedrale mit dem höchsten Kirchturm Großbritanniens erwartete. Gott sei Dank waren die 7.50 Pfund nur als Spende angeführt, weswegen wir alle uns die Cathedrale von innen ansehen konnten. Das eigentliche Highlight der Cathedrale war aber die am besten erhaltenste Magna Carta. Es gibt nur noch 4 Exemplare davon, in denen die Grundrechte für das Volk festgehalten sind. Diese diente vielen Ländern als Vorlage für ihre Verfassungen.
Nach dieser Besichtigung navigierte uns Gerd über wildromantische Hügeln in Richtung Stonehenge. Dass wir nicht die einzigen waren, die sich die Steinformationen ansehen wollten, merkten wir schon aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens. Nach den sehr strengen Sicherheitskontrollen in einem provisorischen Zelt und einem unterhaltenden Sicherheitsbeamten fühlten wir uns sicher genug, um die Expedition zu starten. Die Dame am Ticketschalter machte sich besonders beliebt, da sie der 26-jährigem Studentin Eva auch ohne den Studentenausweis den Studentenpreis gewährte. Ein Shuttlebus brachte uns zu der 1,5 km weit entfernten Stonehenge-Anlage. Eingebettet in weite Felder und Wiesen ragte die Steinformation hevor. Auch wenn viele Touristen unterwegs waren, strahlte der Ort Ruhe aus. Nach dem wir einmal fast rundherum gegangen sind, das eine oder andere Foto gemacht hatten und das nächste Rosamund Pilcher Drehbuch durchdacht hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Tagesziel - Bristol.
Durch kitschige Landschaften, die von der untergehenden Sonne noch ins beste Licht gerückt wurden, ging es direkt zum Holiday Inn Downtown. Da wir seit Southampton nichts mehr gegessen hatten, hatte die Futtersuche nun höchste Priorität. Mit der Stadtkarte und den Tipps unserer Rezeptionistin, gingen wir über den Queens Square direkt an die Harborbay, wo wir im P&P noch einen Tisch ergatterten. Auch wenn die Musik um uns laut war - an unserem Tisch kehrte Ruhe und Glückseligkeit ein, als wir endlich unsere Bestellung erhielten. Danach waren wir müde und völlig überessen. Aber anders als in vielen englischen Städten konnten wir hier noch nicht schlafen gehen, denn Bristol ist eine absolute Partystadt! Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang mischten wir uns doch noch unter die Partypeople und gönnten uns einen letzten Gute Nacht Cider.