Heute trennten sich unsere Wege, nach dem ersten Morgen an dem ausgeschlafen wurde. Tanja und Alex chauffierten Gerd, Christof und Eva zum Appartement von
Simone, wo es ein original österreichisch-alaskanisches Frühstück gab, um die
anstehende 4-stündige Graduierungsfeier zu überstehen. Alex und Tanja hatten
schon lange keine Pizza mehr gehabt, weswegen sie die Reste der vom Vortag
übriggebliebenen Pizza frühstückten. Die beiden machten sich nämlich mit dem
roten Flitzer auf in Richtung Süden -
nach Seward. Es ist ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen, welches man über
eine wunderschöne Passstraße, mit Wahnsinns Panorama - sofern man Schönwetter hat
- (leider konnten wir nur selten einen Blick bis auf die Gipfel der so
vielen mächtigen Berge erhaschen), in gut 2 Stunden Autofahrt erreichen kann.
Da wir bei vielen der unzähligen Viewpoints stehen blieben, dauerte unsere
Fahrt etwas länger, aber war dafür umso schöner.
Während die beiden die frische Luft und die Natur genossen,
reihte sich der Rest der coolen Gang in der Schlange vor dem Alaska Airlines
Center ein, um die besten Plätze für die Graduierung zu ergattern. Gut, dass
Maries Mama, Elisabeth und Betty den Übersichtsplan ausführlichst checkten,
damit wir Simone gut sehen konnten. Auf
den besten Plätzen wo gibt, waren wir ungefähr die 30ten im Stadion. Nachdem
die 790 Absolventen Platz genommen haben, gab es Alaskan Native Klänge,
selbstverständlich die US-Hymne und gefühlte 30 Ansprachen. Die Zertifikatsübergabe
wurde relativ schnell über die Bühne gebracht, wobei sich bei der Anzahl an
Absolventen das ganze doch ein bisschen zieht. Nachdem die Kordel von den
Sponsionshüten nach Aufforderung des Uni-Präsidenten auf die richtige Seite
gebracht wurde, warteten wir auf das große Hüte-Werfen, das wir ja alle aus den
Hollywood-Filmen kannten. Daraus wurde aber nicht allzu viel, denn nur ein paar
wenige warfen den Hut in die Lüfte. Naja, wenigstens haben wir es dann beim
anschließenden Turner-Shooting gesehen, wo Simone mit den anderen absolvierten
Turnerinnen, die Hüte an diversen Geräten warfen.
Treffpunkt, der uns alle wieder vereinte, war das Alaska
Airline Center, wo noch kurz Gruppenfotos gemacht wurden. Danach ging es zum wohlverdienten
Essen ins Brewhouse. Im eigens reservierten Hinterzimmer stießen wir auf Simone
und Maries Erfolg an. Das Lokal dürfte sehr beliebt sein und so mussten wir in
eineinhalb Stunden wieder den Tisch verlassen. Gestärkt und voller Motivation
von allen Seiten begab sich der Trupp ins Flattop, eine sehr gemütliche und wie
sich später herausstellen sollte, eine Bar, die zum verweilen einlud. Noch
immer etwas verwirrt durch das lange Tageslicht (Sonnenuntergang ist hier um
ca. 22:00), bemerkten wir erst gegen 23:00
Uhr, dass es Zeit für einen eventuellen Barwechsel ist. Da wir unser
Stammlokal, das Hard Rock Cafe, nochmal für ein Fluchtachterl aufsuchen wollten,
machten wir uns auf den Weg. Niemand konnte wissen, dass unser Barkeeper im Flattop mit den Worten „Hope to see you soon“ sich nicht nur höflich verabschieden wollte. Nachdem das
Hardrock, sehr zur Enttäuschung aller, uns den Eintritt verweigerte, nein nicht
weil wir schon etwas komisch aus der Wäsche schauten, sondern weil sie einfach
schon um 23 Uhr (an einem Sonntag!!!!!) Sperrstunde machten. Somit war die
Wiedersehensfreude, 15 Minuten später, im Flattop sehr groß, als die Runde aus
Wien wieder das Lokal betrat. Im Nachhinein betrachtet hat uns das Schicksal
durch die frühe Sperrstunde des Hardrocks einen Gefallen getan. Aufgrund des
einen oder anderen Pitchers (in Österreich würden die Komatrinker Kübel sagen)
musste noch etwas passieren, damit wir es bemerkten (Beethoven Symphonie spielt
dramatisch im Hintergrund ...tadadadaaaaaaa.... tadadadadadaaaaaaa).
Da die Kamera aus der offenen Tasche fiel, merkte
Christof erst hier, dass sein Pass
eigentlich verschwunden war. Voller kurzer Panik und aufgeteiltem Suchen,
zeigte sich Gottseidank schnell, wo Christof eigentlich hingehört. Der Pass lag
brav auf dem Boden bei unserem Tisch in der Bar und wartete auf seinen
Besitzer. Gottseidank war das Schicksal auf unserer Seite, sonst wären wir
wieder die 4da geworden oder Kanada wäre San Francisco (nächste Botschaft)
geworden. Erleichtert über den Fund, und etwas verärgert über das zerbrochene
Objektiv, gingen wir wieder zur Tagesordnung über. Pitcher, Cider und Pizza
ließen unseren Abend in Ruhe ausklingen.
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