Sonntag, 8. Mai 2016

Von Alberta über Utah, Idaho und Montana nach Wyoming

Die Sonne war wohl erst über der Freiheitsstatue aufgegangen, als in den 4 Hotelzimmern im Ramada in Calgary die Wecker ihr grausames Werk begannen. Eine kurze Nacht fand ihr jeher Ende, teils durch Wadelkrämpfe, teils durch das blutige Steak vom Vorabend. Nach einem kleinen Frühstück in der Hotellobby und einer Taxifahrt ging es am Sonntag Frühmorgens zum Flughafen.


Eigentlich waren wir alle der Meinung, dass es bei einem Flug von Kanada in die USA nicht schlimm kommen würde, wurden aber von den diversen kanadisch/amerikanischen Grenz/Zoll/TSA/Pass/Drogen und sonstigen Inspektoren eines Besseren belehrt.
Simone wurde als erste von der Gruppe getrennt und in ein verspiegeltes Vehörzimmer geführt. Ihr Studentenvisum geht zwar noch bis August, aber nachdem die Unis Anfang Mai schon schließen, war der Beamte wohl der Meinung, dass sie illegal in die Staaten reisen möchte. Aber da hat er nicht mit der Schlagfertigkeit von Simone gerechnet. Kurzerhand wurde ein Sommerkurs "belegt" und schon konnte sie in die nächste Schlange aufschließen. Dort wurden wir schon auf Sprengstoff und Drogen untersucht, Christof bekam eine Bauch und Rückenmassage, Gerd wurde in die Mikrowelle gesteckt und all unsere Fingerabdrücke bleiben wohl auf ewig gespeichert.
Schlussendlich lies man uns doch noch nach dem Final Call in die Maschine, wo uns alsbald der wohl verdiente Flugzeugschlaf überfiel.





In Salt Lake City angekommen, scheinbar war unsere Ankunft noch nicht bekannt, wurden wir mit Schlechtwetter konfrontiert. Nach einer kurzen aber intensiven  Diskussion bei der wir auch Alternativen abwägten (Las Vegas, Bryce Canyon, Grand Canyon,...) wurde der Reiseplan etwas abgeändert. Statt der Metropole Wendover, fuhren wir direkt in den Yellowstone Nationalpark. Heute war für dort noch Sonnenschein angesagt bevor die nächsten Tage wieder mit einem Wintereinbruch zu rechnen war. Bei der Autoausgabe erkannte der nette Herr den Ernst der Lage und gab uns ein gratis Update auf das weiße Monster. Nach fünfstündiger Fahrt durch 4 Bundesstaaten, einer kurzen Pause bei der uns der hiesige Farmer mit Cowboyhut die "Sehenswürdigkeiten" der Umgebung stolz erklärte, erreichten wir bei traumhaften Bedingungen den Yellowstone Nationalpark. Bis jetzt war die Reise vom Wetter ja fast zu schön und endlich konnten wir auch perfekte Fotos mit Wolken darauf machen was unseren daheimgebliebenen Fotografen sicher sehr freuen wird. 





Im Nationalpark erwarteten uns Elche, Wölfe, Büffel und eine Vielzahl an Geysiren (Unser wandelndes Wikipedia Namens Gerd erzählte uns dass 60% der auf der Welt befindlichen Geysire in diesem Park vorhanden sind). Beeindruckende Landschaften mit verschiedensten Farben und Tieren führte uns zu unserem Ziel, den Old Faithfull Geysir. Voller Vorfreude auf den Ausbruch (ca. alle 90 Minuten +/- 30 Minuten) spazierten wir über die super angelegten Wege durch zig kleine Geysire und Warmwasser-Quellen mit den unterschiedlichsten Farben und Formen und um 20:22 Uhr war es dann soweit. Spektakulär schoss das Wasser in die Höhe und gepaart mit dem Sonnenuntergang ergab das für uns unvergessliche Bilder. Sehr begeistert und zufrieden machten wir uns dann wieder auf den Weg in Richtung Auto. Was wohl keiner dachte und erwartete war, dass uns aufeinmal ein Wolf über den Weg lief. Als dieser wieder unser Blickfeld verließ und sich bei uns Hunger bemerkbar machte und nun sowieso die Dämmerung einsetzte, machten wir uns auf den Weg zurück nach West Yellowstone. Am Weg kreuzte wieder ein Wolf unseren Fahrweg. Dort haben wir noch schnell die Zimmer bezogen und ab ging es zur nächstgelegenen Pizzeria. Zur Freude unserer Bedienung kamen wir als große Runde auch noch kurz vor Sperrstunde an. Durch unsere charmante Art war das Eis aber auch bald wieder gebrochen und sie begrüßte uns sogar in Deutsch und spielte für uns extra Volksmusik aus dem Film "Sound of Music". Nach leichter Abendkost fielen wir alle zufrieden und glücklich ins Bett.

PS: Auch wenn es jetzt so ausschaut als wären wir zwei Tage faule Blog Schreiber gewesen - dem ist nicht so. Im ganzen Nationalpark gibt es in den Lodges kein WLAN und auch keinen Handyempfang. Schlecht für den Blog, gut um runter zu kommen.

















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