Dank Hugo kamen wir pünktlich zum Hafen, wo wir schon sehnsüchtigst erwartet wurden. Wir waren bestens ausgerüstet, um eine 3 stündige Whale Watching Tour in einem offenen Speedboat bei 10 Grad Außentemperatur zu überstehen. Die freundliche Dame am Empfang belächelte dies und führte uns zur Umkleidekabine, wo wir den orangefarbenen Polar-Expeditionsanzug Typ II erhielten. Für Gerd erfüllte sich auch ein Kindheitstraum (Müllabfuhrmann, der hinten im orangenen Gewand steht), denn wir bekamen auch orangefarbene Hauben und Handschuhe ausgefertigt.
Die Sicherheitseinschulung und der Hinweis, dass dieser Anzug auch als Schwimmanzug im Falle einer Komplikation dienen würde steigerte unsere Vorfreude noch weiter.
Mit 2 Schweizern, 1ner Britin und dem Captain und natürlich den 5da war das Boot ziemlich schnell gefüllt. Der Hafenmeister hatte ein Einsehen und sprach für die ersten Kilometer ein Speedlimit von 5 Knoten aus, aber danach gings richtig los. Mit 2 Aussenboardmotoren von jeweils 200 PS fuhren wir mit gefühlten 70 kmh über das, am Anfang, glatte Meer. Knapp vor unserem ersten Stopp, der Robben-Island, wurde es so richtig rough and bumpy. Spätestens da war uns klar, dass wir ohne dem Polaranzug aufgrund des Fahrtwindes schon längst erfroren wären.
Eine Kolonie von Seelöwen und einigen Robben chillten auf einem Felsen, während ein Weisskopfadlerpaar den lauten Gebrüll der dominanten Männchen über sich ergehen lies. Nach einer weiteren kurzen Fahrt, gab es zum ersten Mal Walalaram. Statt 30 Meter Länge oder schwarz weiß gefleckt wie ein Killerwal, sahen wir die etwas kleinere Ausgabe, den bis zu 2.5 Meter großen, sehr schüchternen Schweinswal. Es dürfte sich um ein kleineres Rudel gehandelt haben welches einige male den Rücken und teilweise die Flossen zeigten. Weiter ging unsere Route vorbei an malerischen Inseln, bewohnt mit Rehe, Ziegen und vereinzelt sonnten sich noch weitere Seelöwen und Robben entlang des Ufers. Hoffnung kam auf als Mike einen Funkspruch mit der Sichtung eines Grauwales erhielt. Zügig führen wir in das Gebiet wo dieser vermutet wurde. Leider hatten wir heute nicht so viel Glück und so blieb es bis zur Ankunft im Hafen bei den lieben kleinen Flossen der Schweinswale. Vielleicht ein anderes Mal denn wir erhielten einen Gutschein für eine weitere Tour.
Trotzdem glücklich und etwas müde trafen wir die Garden Gruppe (Hugo war ja mit seinem Dreimäderlhaus im Butcher Garden) im Restaurant am Hafen zum Mittagessen. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich und so teilten wir uns beim Essen diesmal auf zwei Tische auf um uns die 4$ pro Person Servicefee ( Servicefee = Trinkgeld und nicht eine Fee die Serviert) zu sparen. Gestärkt und gut gelaunt wurde die Zeit bis zur Rückfahrt mit Besichtigung der Altstadt, Einkaufen von Souveniers, Kaffee trinken und Verabschiedung von Hugo und Elisabeth (die zwei nahmen die Fähre von Victoria nach Port Angeles) verbracht.
Pünktlich erschienen, mittlerweile die 7da (nein Liebe Mütter, wir wollen euch hier nicht mitteilen dass ihr Oma's werdet sondern Simone und Betty uns für die weitere Reise begleiten) am Busbahnhof für die Rückfahrt zur Fähre und danach nach Vancouver. Ein Lächeln überkam uns als der Busfahrer, er muss ein naher Verwandter unseres gestrigen HoppOn Reiseführers Benjamin gewesen sein, der uns im perfekten Vladivostok School Koreaner Englisch begrüßte. Trotz sprachlicher Barriere managten wir dass wir direkt bei unserem Hotel aussteigen durften.
Schnell noch eingecheckt und nach kurzer Verschnauf- und ich hab wieder die Haare schön Pause ging es wieder mit Trick 17 (diesmal musste Eva Ihren ganzen Charme aufbringen um uns in den Bus zu bekommen) nach Downtown Vancouver wo wir gemütlich den Abend mit guten Essen ausklingen ließen. Das größte Chinatown von Nordamerika hatte wohl heute einen Ruhetag. Direkt beim Eingangstor waren wir nicht nur die einzigen Touristen, sondern überhaupt alleine auf der Straße. Gleich daneben befand sich scheinbar eine größere Kolonie von spooky people, die ihre eigene Canabis Plantage hatten.
Es wären nicht wir, wenn wir nicht auch die sechste Busfahrt mit unserem "no coins" Rabatt bestritten hätten.
*weil für Wale waren sie uns dann doch zu klein!
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