Heute mit einer Doppelbedeutung: PitBull - Back in Time Nachdem wir schon bei der Urlaubsmitte angekommen sind, war es Zeit für einen entspannenden Tag. Christof nahm das besonders wörtlich und verbrachte (nicht freiwillig) fast den ganzen Tag im Bett. Für den Rest der Truppe ging um 5.45 der Wecker los, denn heute fassten wir den Mietwagen für die nächsten 3 Tage aus und fuhren in den Süden von Chicago, um uns mit Moses zu treffen.
Dank Evas perfekten Lotsen Anweisungen waren wir 3 Minuten vor der vereinbarten Zeit am Treffpunkt. Diese Unterstützung fehlte unserem Bruder Moses, der daher etwas später eintraf. Bei Wettspielen auf die Ankunftszeit, Autoumparken (in der Sonne ist es ja doch wärmer), Besuch im Fastfoodladen und bei "Ich sehe was, was du nicht siehst" verging die Zeit am Parkplatz von Philips 66/BP schneller als gedacht. Nach mehreren SMS und Telefonaten und freundlichen Navigationstipps am Telefon, fanden wir unseren Bruder Moses am Parkplatz von Walmart 2,5 Stunden später.
Nun wieder vereint führen wir Richtung Osten zum Chicago Kontrast Programm. Die Ortschaften Elkhart, Middelbury, Shipshewana und Bristol haben sich uns als idyllische Landschaft präsentiert und rasch war klar, dass wir uns nun im Amish Land befinden. Woran man das erkennt? Vor den gepflegten Häusern hängt die Wäsche, denn es gibt keine Strom für die Waschmaschine und in der Garage steht statt einem V8 Motor mit 300 PS nur eine 1 PS Kutsche.
Ob sich alle Amish an die Regeln halten ist nicht so ganz klar, denn im ersten Lebensmittelladen hat die traditionell gekleidete junge Verkäuferin noch fest am Smartphone herum getippt. Danach ging's wieder einmal zum Shoppen. Diesmal wollte Eva doch tatsächlich gleich ins Möbelhaus. Schlussendlich landeten wir aber in einer traditionellen Amish Tischlerei. Beim ersten Anblick hatten wir fast den Eindruck, dass es sich hier um chinesische billig Plastikware handelt; in Wahrheit ist es jedoch beste Handwerkskunst aus amerikanischer Zeder.
Nachdem wir zeitlich etwas unter Druck waren entschieden wir, das Mittagessen gegen einen Stopp beim Fleischhauer (kärntnerisch) bzw. Metzger (oberösterreichisch) zu tauschen. Die Taschen vollgefüllt mit dryed beef, homemade applepies und Saucen für die nächste Grillsaison machten wir uns wieder Richtung Westen. Um wegen Übermüdung keinen Fahrfehler zu machen oder gegen das Gesetz zu verstoßen übernahm Eva nun das Steuer. Nach einem kurzen Abstecher nach Michigan ging es recht flott nach Hause um uns noch rechtzeitig mit Christof beim Basketballspiel zu treffen. Apropos flott - das Speedlimit beträgt auf dieser Interstate 70 mph (Ca 115 km/h). Verständlicher Weise empfand Eva die Autos auf der rechten Spur als Behinderung, die rasch überholt werden mussten und die getarnt geparkten Autos in der Mittelspur als nicht beachtenswert. Ganz anders sah das der Sheriff Trp. Tom Jones, der am Mittelstreifen seinen Dienst versah.
Nach der Kontrolle vom Führerschein, Pass, Versicherung und Mietvertrag wurden alle Daten in das Polizeisystem eingepflegt und sogar das Gewicht der Fahrerin geschätzt und vermerkt. Bruder Moses bereitete uns zwischenzeitlich schon auf die Strafe (Ticket) vor, die zwischen 110 und 150 Dollar beträgt.
Wie nicht anders bei unsere Reise zu erwarten kam es ganz anders. Für Eva gab es ein wunderschönes Souvenir in Form einer schriftlichen Verwarnung und die offene Frage, warum Trp. Tom Jones auf das Geld verzichtete. War es die Kombination von blonder Fahrerin mit schwarzem Beifahrer und schlafender Rückbank, oder hatte unsere neuer "best friend" einfach nur einen guten Tag? Wir werden es nie erfahren.
Laut Polizei ist die Summe von Gewicht und Geschwindigkeitsüberschreitung 69 - schätzt selber!
Bruder Moses versuchte danach wieder alleine in die Uni zurück zu finden (hoffentlich diesmal unter 3,5 Stunden Reisezeit) und wir machten uns zum nächsten Treffpunkt mit Christof auf. Nachdem wir noch ein paar Minuten Zeit hatten, führte uns ein Abstecher über Chinatown in Chicago. Ein sehenswerter Trip.
Zeitgerecht (Eva hat auch diesmal das Schätzspiel gewonnen) trafen wir wieder im United Center zum Basketball Spiel ein. Ja - richtig gelesen. In der gleichen Halle in der 20 Stunden zuvor noch ein Eishockey Spiel stattfand und morgen ein Popkonzert.
Gespannt waren wir auf den Unterschied bei Eishockey und Basketball was Stimmung und Fans anbelangt. Basketball ist bunter. Die Spieler und die Fans schillern in mehreren Farben und nicht nur in weiß. Auch das Rahmenprogramm war lauter und stimmungsvoller. Inzwischen sind wir schon so assimilierte, dass die Hymne leicht von den Lippen geht und der Blick natürlich zur Fahne gerichtet - gleich wie alle anderen 22.000 Zuschauer.
Auch ohne Michal Jordan haben die Bulls 103:86, alle Zuschauer einen gratis Bigmac (Sieg über 100 Punkte), Eva ein rotes Bulls T-shirt und Gerd endlich seine erste Wette gewonnen.
Nachdem uns morgen ein langer Autotag erwartet, geht es heute etwas früher ins Hotel.
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